Wissenswertes über Japan

9. August 2023 Aus Von chrissi
Wissenswertes über Japan

Geht es um einen Urlaub in Japan, dann kommen einem vor allem bekannte Metropolen wie Tokio oder Kyoto in den Sinn. Hiermit würden wir dem Land der aufgehenden Sonne allerdings Unrecht tun, da Japan abseits der bekannten Touristenpfade einiges mehr zu bieten hat.

Egal ob Natur, Kultur, Geschichte oder Kulinarisches: Die Facetten dieses vielseitigen Landes sind so spannend wie eindrucksvoll.

Der unvergleichliche Charme des alten Japans

Während die japanischen Großstädte im Zweiten Weltkrieg teilweise komplett zerstört und in der Nachkriegszeit neu aufgebaut wurden, blieben abgelegene Gebiete von der Zerstörung verschont. Daher bergen vor allem die kleinen Dörfer und ländlichen Regionen Japans einen unverwechselbaren Charme.

Zu den eindrucksvollsten Zielen gehören die auf Honshū gelegenen historischen Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama. Hier können beispielsweise die traditionellen Gassho-Zukuri-Häuser begutachtet werden, die einen guten Eindruck von dem vermitteln, wie im feudalen Japan gelebt wurde.

Östlich von Osaka befindet sich die Stadt Nara, die zwischen 710 und 784 als Hauptstadt Japans fungierte. Neben dem Nara-Park gehören der im siebten Jahrhundert errichtete buddhistische Tempel Yakushi-ji, der Kasuga-Schrein oder die Überreste des Heijo-Palastes zu vielversprechenden Zielen für historisch Interessierte.

Auf den Spuren des Buddhismus und des Shintoismus

Eine weitere buddhistische Tempelanlage befindet sich in Koya-san, südlich von Osaka. Der Komplex setzt sich aus dem Haupttempel Kongobu und 117 untergeordneten kleineren Tempeln zusammen, in denen knapp 600 Mönche den japanischen Zen-Buddhismus praktizieren.

Mit der Seilbahn kann der Oku-no-in-Tempel besucht werden, der interessierten Touristen die Möglichkeit bietet, in dem Tempel zu übernachten, vegetarische Speisen einzunehmen und am Tempelleben der Buddhisten teilzunehmen.

Neben dem Buddhismus handelt es sich beim Shintoismus um die zweite große Religion Japans. Der älteste Tempel des Shintoismus ist in der rund 200.000 Einwohner großen Stadt Izumo in der Präfektur Shimane zu finden. Hier wartet mit dem Izumo Oyashiro ein bekanntes und wohl behütetes Heiligtum, in dem die verschiedenen Götter (Japanisch: Kami) des Shintoismus verehrt werden.

Gesund und vielfältig: Die japanische Küche

Die japanische Küche zählt nicht ohne Grund zu den gesündesten der Welt und hat weit mehr zu bieten als nur Sushi, Ramen oder Sashimi. Insbesondere in ländlichen Gegenden Japans oder darauf spezialisierten Restaurants ist es möglich, die traditionelle Küche mit all ihren Facetten zu erleben.

Diese reichen von Soba, in einer herzhaften Brühe gereichten handgemachten Buchweizennudeln, über die Donburi genannten und mit frischem Meeresfang bestückten Schalen bis hin zu ausgefallenen Gerichten wie Yuba (Tofuhaut) oder Nankotsu (Hühnerknorpel).

An kleinen Imbisstuben wird in den Städten zudem Fingerfood wie Yakitori (gegrillte Spieße) oder die Yuba Maki genannten Tofu-Rollen angeboten, das mit seinen komplexen Aromen auch den anspruchsvollen Geschmack begeistern dürfte.

Und ein kleiner Tipp für Teefreunde: Ein Abstecher in eine traditionelle japanische Teestube, in der hochwertige Tees wie Sencha, Kabusechas oder Gyokuros angeboten werden, sollte ebenfalls zum Pflichtprogramm gehören.

Japans Natur: Zwischen Entspannung und Action

Geht es um die Natur des Landes, dann hat Japan weit mehr zu bieten als den sagenumwobenen und im Westen bekannten Fuji. In der Präfektur Tottori laden kilometerweite Sanddünen beispielsweise zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Besonders beim Sonnenuntergang, wenn die Dünen in ein atmosphärisches Licht getaucht werden, ein unvergessliches Erlebnis.

Ein Paradies für Naturliebhaber ist der Kamikochi-Nationalpark mit seinen klaren Flüssen, seiner abwechslungsreichen Vegetation und seinen weitläufigen Gipfeln. Apropos Gipfel: Auch für Freunde des Bergsteigens hat Japan etwas zu bieten. Die Northern Alps genannte Bergkette mit ihren Wandermöglichkeiten und beeindruckenden Ausblicken.

Wer ein wenig gesunde Meeresluft atmen und Japans vielseitige Küstenlandschaft erleben möchte, sollte einen Abstecher auf die Halbinsel Noto unternehmen. Auf dieser wechseln sich raue Klippen mit malerischen Sandstränden und einer unberührten Natur ab.

Das traditionelle Handwerk Japans

Als ein geschichtsbewusstes Volk legen die Japaner großen Wert auf den Erhalt ihrer kulturellen Eigenheiten. Dies gilt auch für das traditionelle Handwerk. Die etwas abgeschiedene Stadt Takayama ist beispielsweise für das Sakabayash-Handwerk bekannt. Hier wird handgeschöpftes Papier hergestellt, das unter anderem bei Schirmen oder Laternen verwendet wird.

In den Dörfern der Präfektur Yamagata wird bis heute das Kasuri praktiziert. Eine anspruchsvolle Kunst, mit der Stoffe mit zum Teil ungemein komplexen Mustern hergestellt werden. Fans der Schmiedekunst kommen im Bergdorf Osatsu auf ihre Kosten, in dem in klassischer Hakkokintō-Manier Samurai-Schwerter geschmiedet werden.

Zu den bekanntesten Handwerken der Insel Okinawa gehört das Bingata, die Herstellung handgefärbter Stoffe. In ganz Japan verbreitet ist zudem das Kintsugi (zu Deutsch: Goldverbindung). Mit dem Kintsugi werden zerbrochene Gefäße wie Becher oder Schalen mit Urushi-Lack, der durch Pulvergold angereichert wurde, repariert und optisch aufgepeppt.

Diese japanischen Festivals sollten nicht verpasst werden

Japan ist bekannt für seine einzigartigen Festivals, die einen Eindruck von der Geschichte und der Kultur des Landes vermitteln. Zu den Highlights im Frühling gehört das Sakura Matsuri, das gefeiert wird, wenn die Kirschblüten in voller Blüte stehen und Japans Parks und Straßen in ein rosafarbenes Meer verwandeln.

Im Sommer wiederum gehört das Gion Matsuri in Kyoto zu den bekanntesten Festivals des Landes, das sich über den ganzen Juli erstreckt und mit seinen abwechslungsreichen Umzügen begeistert. Ebenfalls im Sommer findet das Tanabata-Sternenfest statt, das die Japaner traditionell nutzen, um ihre Wünsche auf ein Blatt Papier zu schreiben und dieses an Bambusstäbe zu binden.

Mit dem im Oktober stattfindenden Kawagoe Matsuri feiert Japan die Edo-Kultur der Region und blickt auf eine mehr als 360-jährige Tradition zurück. Wer das Land der aufgehenden Sonne im Winter bereist, sollte dem Tōshōgū Yōmatsuri-Fest beiwohnen, bei dem tausende Laternen den Tempelbezirk ausleuchten und für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgen.

Fazit:

Mit seinen verstecken Schätzen bietet Japan abseits der überfüllten Touristenattraktionen eine Vielzahl spannender Entdeckungen und Aktivitäten. Fernab der bekannten Pfade laden das interessante Land und seine freundlichen Bewohner dazu ein, die weitestgehend unberührte Natur zu erkunden und in die reichhaltige Kultur des geschichtsträchtigen Landes einzutauchen.

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